In Deutschland gibt es verschiedene Promillegrenzen, die je nach Situation und Fahrerstatus greifen. Diese Grenzen sind nicht nur für die Bewertung des Alkoholkonsums entscheidend, sondern können auch Auslöser für eine MPU sein, sobald bestimmte Werte überschritten werden oder wiederholtes Fehlverhalten vorliegt.
Neben diesen Grenzwerten spielen jedoch auch individuelle Faktoren eine Rolle. So kann bereits ein niedrigerer Alkoholpegel zu einer MPU führen, wenn das Verhalten des Fahrers während einer Kontrolle besonders auffällig war oder wenn es schon in der Vergangenheit ähnliche Vorfälle gab.
Eine MPU dient dazu, die Fahreignung des Betroffenen zu überprüfen, wenn Zweifel an seiner Fähigkeit bestehen, ein Fahrzeug sicher zu führen. Der Alkoholkonsum ist dabei eine der häufigsten Ursachen für die Anordnung einer Begutachtung. In der Praxis wird eine MPU oft dann verhängt, wenn der Promillewert besonders hoch war oder sich bestimmte Auffälligkeiten zeigen.
Gerade in den folgenden Situationen ist das Risiko, zur MPU zu müssen, sehr hoch:
Ziel der MPU ist es, zu klären, ob der Fahrer sein Verhalten reflektiert und langfristig ändert, damit er in Zukunft nicht mehr alkoholisiert am Steuer sitzt.
Ob man zum ersten Mal alkoholisiert auffällt oder schon mehrmals erwischt wurde, hat maßgeblichen Einfluss darauf, wie streng die Behörden reagieren. Die Fahrerlaubnisbehörde kann nämlich bereits bei einmaligen Verstößen eine MPU anordnen, wenn der Promillewert entsprechend hoch war. Für Wiederholungstäter hingegen gelten oft noch strengere Auflagen, da hier der Verdacht naheliegt, dass kein nachhaltiges Umdenken stattgefunden hat.
Wer etwa mehrfach mit geringeren Werten als 1,6 Promille erwischt wird, kann ebenfalls eine MPU auferlegt bekommen, da sich ein Muster abzeichnet: wiederholtes Fahren unter Alkohol. Das bedeutet, selbst wenn Sie „nur“ mit 1,2 Promille angetroffen wurden, kann die Behörde einen höheren Promillewert beim nächsten Mal deutlich gravierender einstufen.
Neben den Promillewerten und dem Status als Erst- oder Wiederholungstäter gibt es weitere Kriterien, die bei der Entscheidung über eine MPU eine Rolle spielen können:
All diese Faktoren lassen Behörden und Gutachter zweifeln, ob der Betroffene künftig verantwortungsvoll am Straßenverkehr teilnimmt. Um diese Zweifel auszuräumen, ist eine MPU oft die einzige Möglichkeit.
Wird Ihnen die Fahrerlaubnis nach einer Alkoholfahrt entzogen, erhalten Sie in der Regel schriftlich Bescheid darüber, wie lange das Fahrverbot gilt und ob Sie zur MPU müssen. Danach liegt es an Ihnen, den Führerschein nach Ablauf der Sperrfrist neu zu beantragen. Die Behörde kann in diesem Zusammenhang die Teilnahme an der MPU fordern.
Der Ablauf der MPU selbst gliedert sich in drei Hauptteile:
Erst wenn alle drei Teile abgeschlossen sind, erhält die Behörde ein Gutachten. Basierend darauf entscheidet sie über die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis.
Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, wenn Sie die MPU bestehen möchten. Bei vielen Betroffenen herrscht Unsicherheit, weil sie nicht genau wissen, was auf sie zukommt oder wie sie mit ihren eigenen Schwächen ehrlich umgehen sollen. Die folgenden Schritte können helfen:
Gerade wenn man sich der Promillegrenzen und ihrer Konsequenzen bewusst ist, sollte man bestmöglich vorbereitet sein. Kommt es während einer Fahrt zu einer Verkehrskontrolle, zählt jedes Detail:
Bei einem freiwilligen Atemalkoholtest haben Sie zwar das Recht abzulehnen, jedoch führt dies in den meisten Fällen zu einer Blutentnahme, die angeordnet werden kann. Letztlich lässt sich der Alkoholkonsum also nicht verbergen.
Die Festlegung von Promillegrenzen und die Anordnung einer MPU dienen nicht dazu, Autofahrern das Leben schwer zu machen, sondern sollen die Sicherheit auf den Straßen gewährleisten. Schon ab 0,5 Promille drohen empfindliche Strafen, ab 1,1 Promille wird eine Straftat angenommen und ab 1,6 Promille ist die MPU meist unvermeidlich. Doch selbst wenn diese Werte nicht erreicht werden, kann wiederholtes oder besonders risikoreiches Fahren unter Alkoholeinfluss schnell zur Begutachtung führen.
Wer sich rechtzeitig mit den Konsequenzen einer Alkoholfahrt auseinandersetzt und sein Verhalten ernsthaft reflektiert, hat gute Chancen, langfristig ohne weitere Auffälligkeiten am Straßenverkehr teilzunehmen. Die MPU mag zwar eine große Hürde darstellen, ist jedoch eine sinnvolle Maßnahme, um verantwortungsvolle Fahrer von unbelehrbaren Risiko-Fahrern zu unterscheiden. Mit der richtigen Vorbereitung und einer echten Verhaltensänderung können Sie den Führerschein zurückerlangen – und vor allem sicher und souverän auf Deutschlands Straßen unterwegs sein.